Sonntag, 19. April 2015

You´ll never walk alone - Live-Umfragen in Lehrveranstaltungen

"You´ll never walk alone!" Arm in Arm mit meinem alten Freund Nils stand ich hoch oben auf den Rängen des altehrwürdigen Stadions von Celtic Glasgow: Celtic Park. Wir hatten uns lange nicht gesehen und so genossen wir die 90 Minuten sportlich als auch kommunikativ. Wenig kommunikativ seien hingegen seine Studierenden beklagte er (Nils ist Dozent an der Universität von Sterling). Wie könnte man dem entgegenwirken? Er berichtete von dem Vorhaben eines Kollegen, Klickergeräte für den Hörsaal anzuschaffen (wie man das aus dem Fernsehen kennt) und erwähnte eine Investitionssumme, die mich stutzig werden ließ. Da gibt´s doch sicher was von ratiopharm einfacheres?! Ja! Mehrfach! Heute stelle ich hier eines von drei Systeme vor, die unter dem Oberbegriff LiveResponseSysteme geführt werden -  heute eine seriöse Variante. Beim nächsten Mal mehr eine Alternative mit höherem Spaßfaktor.
(Fotoquelle: Tobias Raue)

Alle drei Systeme habe ich - wie alle in meinem blog vorgestellten Programme und Progrämmchen - schon einmal selbst getestet. Ich habe aus den Erfahrungen die Merkmale herausgearbeitet, die eine Entscheidung für oder gegen ein System in bestimmten unterrichtlichen Situationen erleichtern. Die LRS (LifeResponseSysteme) stelle ich in lockerer Folge anhand der Kriterien vor.



LifeResponseSystem 1: OnlineTED

Kurzbeschreibung

OnlineTed wurde an der Technischen Universität München entwickelt. Nach einer Registrierung als Dozent oder Lehrer steht einem das Tool nach wenigen Minuten zur Verfügung (ein wenig Geduld, denn offensichtlich wird die Email gecheckt). Anschließend kann man verschiedene Fragestellungen und Kurzumfragen generieren, die sowohl bei der Eingabe als auch bei der Beantwortung durch das Auditorium browserbasiert stattfindet.

Technik

Zur Nutzung benötigt der Autor den Zugang zur Plattform onlineted.de. Die Registrierung läuft vorzugsweise über die Email-Adresse der Bildungsinstitution. Anschließend stehen unterschiedliche Umfragemöglichkeiten zur Verfügung, die der Autor online konfiguriert. Ein Download oder die Installation eines Programms ist zu keiner Zeit erforderlich. Ein Internetzugang ist notwendig.

Die Einbindung der Nutzer ist bei diesem System sehr komfortabel. Sie melden sich entweder über die URL onlineted.de und einen Freischaltungscode an oder scannen einen bereitgestellten QR-Code. Das können sie selbstverständlich mit jedem Gerät mit Standardbrowser, das eine Verbindung zum Netz hat.

Ein kleines Manko des Programms zeigt sich an dieser Stelle: der Nutzer hat keine Möglichkeit, nach seinem eigenen Tempo durch die Umfrage oder Frage zu klicken. Er ist auf die schrittweise Freischaltung des Autors angewiesen.

Umfragemöglichkeiten

Der Autor hat grundsätzlich zwei Möglichkeiten, Abfragen zu generieren: er kann   Spontanumfragen starten oder vorgefertigte Fragen mit MultipleChoice-Charakter erzeugen, die später in einer Fragensammlung archiviert werden.

Spontanumfrage:
  • Ja/Nein Umfrage
  • niedrig/hoch Umfrage (in fünf Stufen)
  • sehr gut/mangelhaft (in fünf Stufen)
  • trifft zu/trifft nicht zu Umfrage (in fünf Stufen)
Fragensammlung:
  • Die Fragen formuliert der Autor frei und ergänzt sie mit 5 möglichen Antworten, von denen er eine als richtig markiert. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, Notizen zu ergänzen und die Fragen mit Medien anzureichern (gif, jpg, png, mp3, mov mit max. 2 MB).
Auswertung

Nachdem der Countdown gestartet wurde, wird der Druck auf die Nutzer erhöht: er hat nur noch wenige Sekunden zum Abstimmen Zeit. Anschließend zeigt ein Balkendiagramm die prozentuale Verteilung der Antworten (bei Fragen wird die richtige Antwort grün hinterlegt). Eine Übersicht über alle Fragen erhält der Autor in dem Reiter "Fragenverwaltung". Hier kann man auch unterschiedliche Zeitpunkte anwählen und vergleichen.

Zweites Manko: Ein Export der Ergebnisse ist nicht möglich. Auch eine personenbezogene Auswertung sieht OnlineTED nicht vor - Schade.

weitere Informationen
Infos zum Programm auf der Homepage, in einem Flyer und einer wissenschaftlichen Auswertung.


Übrigens: Das Programm invote.de funktioniert (fast) auf gleiche Weise und ist eine nette Alternative.

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